Archivgruppe: alte Schriften lesen

Im Kollegiengebäude IV der Uni Freiburg tagt die Archivgruppe
Die Gruppe beim Transkribieren

Mit dem Digitalpakt für deutsche Schulen muss der Durchschnittspennäler vielleicht bald schon keine Handschrift mehr können. Bits und Bites fressen hier ein Stück Kulturgut auf. Der Computer verdrängt so einiges, was wir früher Schwarz auf Weiß besaßen. Nicht so bei uns: Die Archivgruppe des AkR wird sich auch weiterhin ganz auf das analoge Lesen von Kurrenthandschiften konzentrieren.

Alle zwei Wochen trifft sich der Kreis aus Lesefreudigen an der Uni Freiburg um gemeinsam zwei Stunden lang Schriften zu entziffern, an denen man alleine vielleicht gescheitert wäre. Jede*r der oder die sich für alte Schriften vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert interessiert darf mitmachen. Dabei kann es sich z.B. um Sütterlin- oder alte deutsche Kurrentschrift handeln. Wer aus der eigenen Forschung oder dem Interessenskreis etwas zu lesen hat, kann diese Schriften nach Vereinbarung mitbringen. Wir lesen und interpretieren Texte, die sich thematisch von Taufregistern und Tagebucheinträgen bis hin zu Kriegsberichten und selbst geschriebenen Kochrezepten erstrecken. Bei frühneuzeitlichen Dokumenten können wir auch Erkenntnisse der Paläografie nutzen.

Mitglied Elisabeth Utz bei einer Schreibübung
Kurrenthandschriften sind oft nicht leicht zu entziffern

Wir sind meist eine Gruppe von 5-8 Personen, von denen jede*r seinen historischen Erfahrungshorizont mit einbringen darf. Wir freuen uns, wenn auch Sie mitmachen wollen, um Omas Briefe vom Speicher endlich des wissentlichen Staubs zu befreien. Und das ganz analog – ohne Computer! In lockerer Atmosphäre und bei anregenden Gesprächen werden auch die Hintergründe des jeweiligen Textes erläutert. Außerdem besteht die Möglichkeit, Quellen selbst vorzustellen. Neue Interessenten – ob Anfänger oder Fortgeschrittene – sind in der Archivgruppe jederzeit willkommen.

Kontaktperson für die Archivgruppe ist Godwin Kornes, Anmeldung und Informationen unter arbeitskreisregionalgeschichte[at]web.de.