1. Mai: „Wir wollen auf Erden glücklich sein“

Band 4 der Buchreihe Alltag & Provinz

In Freiburg im Breisgau begann die Gewerkschaftsgeschichte mit der durch Buchdruckergesellen gegründeten Typographia im Juni 1864. Bis zur Veranstaltung öffentlicher Kundgebungen mit Gewerkschaftsforderungen vergingen mehrere Jahrzehnte. Auch nach Auslaufen des „Sozialistengesetzes“ im Jahr 1890 stand die organisierte Arbeiterschaft seitens der Behörden unter Druck. Die 1.-Mai-Feiern der folgenden Jahre sind akribisch dokumentiert – nicht so sehr von den Veranstaltern als von Polizeispitzeln, deren Berichte in amtlichen Akten überdauert haben.

Vor dem internationalen Hintergrund der Entstehung des Maifeiertags zeigt Band 4 der Reihe Alltag & Provinz die Freiburger Entwicklung von 1890 bis zum Ersten Weltkrieg, während der Weimarer Republik und ab Aufhebung des Verbots freier Maifeiern (1946) bis 1990 auf. Für nachwachsende Generationen sicherlich interessant: Die Frage der „richtigen“ Gestaltung des Ersten Mai – ob Familienfest, Saalveranstaltung oder Demonstrationszug mit Kundgebung – scheint im Laufe seiner (inzwischen mehr als) 100-jährigen Geschichte immer wieder Thema gewesen zu sein.

Zwei politische Parteien waren eng mit der freien Gewerkschaftsbewegung verzahnt: die KPD und – in ihrer Zeit als Arbeiterpartei – die SPD. Entsprechend werfen bei den „Zahlen zur Freiburger Arbeiterbewegung 1890-1933“ im letzten Buchbeitrag neben den Mitgliederzahlen der drei Richtungsgewerkschaften auch die Wahlergebnisse der Arbeiterparteien Licht auf die Freiburger Verhältnisse.

Heiko Haumann, Brigitte Schneider, Thomas Kurz, Brigitta Wortmann, Jörg Baten:
„Wir wollen auf Erden glücklich sein“. 100 Jahre 1. Mai in Freiburg
Reihe Alltag & Provinz, Band 4
hg. v. AK Regionalgeschichte Freiburg
Freiburg: J. Haug 1991
116 Seiten
broschiert
ISBN 3-928276-01-8

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